Nacherzählt von Tomoko Matsuoka In einer Grundschule wurden die Schüler der ersten Klasse gebeten, die Geschichte der emsigen Ameise und der faulen Grille so zu Ende zu erzählen, wie sie es für am Besten hielten. Die meisten von uns kennen die Geschichte – eine von Äsops Fabeln – in der die Grille den Sommer damit verschwendete, auf ihrer Geige zu spielen, während die Ameise emsig Nahrung für den Winter sammelte. Als der Winter endlich hereinbrach, waren die Ameise und ihre Freunde sicher geschützt in ihrem Versteck mit allem, was sie brauchten, doch der Grille blieb nichts anderes übrig, als auf Nahrungssuche zu gehen, und da sie nichts fand, stand sie dem Hungertode nahe. Die Sechsjährigen wurden aufgefordert, ein Bild zu malen und das Ende der Geschichte so neu zu formulieren, wie sie es mochten, aber es musste beinhalten, wie die Grille die Ameise um Hilfe bat. Die Hälfte der Erstklässler vertrat die allgemeine Ansicht, die Grille hätte die Hilfe der Ameise nicht verdient. Die zweite Hälfte veränderte das Ende dahingehend, dass die Ameise der Grille empfahl, ihre Lektion zu lernen, und dann gab sie der Grille die Hälfte von dem, was sie zurückgelegt hatte. Ein kleiner Junge trug seine Version der Fabel so vor: Nachdem die Grille zur Ameise gekommen war und um Essen gebettelt hatte, gab ihr die Ameise ohne zu zögern alle Vorräte, die sie zurückgelegt hatte. Nicht die Hälfte oder den größten Teil, sondern alles. Der Junge war jedoch noch nicht zu Ende und fuhr freudestrahlend fort: „Die Ameise hatte nichts zu essen übrig und starb. Doch der Tod der Ameise machte die Grille so traurig, dass sie überall herumging und erzählte, was die Ameise getan hatte, um ihr Leben zu retten. Und die Grille wurde zu einer guten Grille.“ Als mir diese Geschichte erzählt wurde, schossen mir zwei Gedanken durch den Kopf. Zum Ersten erinnerte es mich an das, was Jesus unter Geben verstand. Er blieb nicht auf dem halben Weg zum Kreuz stehen; Er sagte nicht, wir würden es nicht verdienen, sondern Er gab sich für uns völlig hin, damit wir lernen würden „gut zu sein“. Nur dadurch, dass er sich ganz geopfert hat, wurde es für uns möglich, das ewige Leben zu erlangen. Es war genauso in der Nacherzählung des Sechsjährigen, wie die Ameise für die Grille starb, und auch für uns sollte es damit nicht aufhören. In Dankbarkeit sollten wir Seinem Beispiel folgen und alles daransetzen, von all dem Wunderbaren zu erzählen, das Er für uns getan hat. Zweitens habe ich gelernt, was es bedeutet, sich völlig hinzugeben. Echtes Geben muss irgendwo schmerzen, doch wenn du wirklich gibst, wird dein Geben um viele Male vermehrt werden. „Wenn es dort nicht stirbt, wird es allein bleiben – ein einzelnes Samenkorn.“ Doch das ist nicht sein Ende. Hier ist das bitter-süße Versprechen, dass es sich lohnt: „Sein Tod aber wird viele neue Samenkörner hervorbringen – eine reiche Ernte neuen Lebens.“ Ostergeschichten und Malvorlagen für Kinder - klicken Sie hier. Courtesy of Activated magazine. Used with permission. Photo from Wikimedia Commons.
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March 2024
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