Von Joyce Suttin Zu Beginn meines ersten Jahres an der High- School schlugen ein paar Mädels vor, wir sollten für das Junior-Senior Basketballspiel trainieren. Mit der Vorstellung, es könnte mir Spaß machen, schloss ich mich ihnen an. Beim Training war ich schlecht, da ich mich mehr auf meine Freunde konzentrierte, als aufs Spiel selber. Auch wenn ich den talentierteren Spielerinnen auf die Nerven ging, entschloss ich mich dennoch, die Sache durchzuziehen, was sich schließlich als mein einzigstes und letztes Basketballspiel herausstellte. Während des Wettkampfs blieben die Senior-Teams durchweg in Führung, während sich meine Teamkolleginnen abmühten. Mehrere Mal hatte ich den Ball wie eine heiße Kartoffel abgegeben, froh, ihn so schnell wie möglich wieder loszuwerden. Bis … Sekunden vor dem Schlusspfiff lagen wir zwei Punkte zurück, als es einer meiner Freundinnen gelang, den Ball abzufangen. Sie warf ihn, so weit sie konnte, und bestürzt bemerkte ich, dass er direkt auf mich zuflog. Ihn zu fangen war leicht, aber was nun? Keine meiner Teamkolleginnen befand sich nahe genug am Korb. Für einen Moment war ich wohl wie erstarrt, unschlüssig, was zu tun sei, bis ich Stans Gesicht sah. Stan war einer der athletischen Jungs aus meiner Klasse. Er saß in der ersten Reihe in der Menge und rief: „Wirf den Ball einfach! Du kannst es schaffen!“ Ich erinnere mich, wie ich von der Feldmitte aus auf den Korb schaute, zielte und mit aller Kraft warf. Was dann geschah, ist mir schleierhaft. Irgendwie rauschte der Ball in der letzten Sekunde in den Korb, und wir gewannen das Spiel! Während sich alle in meiner Sternstunde um mich drängten, suchten meine Augen in der Menge nach Stan. Schließlich kam er, um mir zu gratulieren, und ich sagte zu ihm: „Danke, Stan, für das Vertrauen das du in mich hattest, als ich es brauchte. Du warst derjenige, der den Glauben hatte, dass ich es schaffe, und folglich habe ich es auch geschafft.“ In Momenten, in denen Gesichter in der Menge verschwimmen, Stimmen undeutlich werden und unsere Schritte stocken, brauchen wir alle jemanden wie Stan, der uns anspornt und ermutigt, vorwärts zu gehen. Jemanden, der unser Vertrauen stärkt, das Unmögliche zu versuchen, wenn wir zögern und unsicher sind. Jemanden, der uns sagt: „Ich weiß, du kannst es schaffen!“ Auch wenn wir dann anerkennendes Schulterklopfen in unserer Sternstunde ernten, wissen wir doch tief in unserem Inneren, dass sie es sind, denen die Ehre gebührt. In der Vergangenheit gab es viele Menschen, die Großartiges leisteten, eine große Persönlichkeit wurden, etwas Unbekanntes entdeckten, etwas Geniales erfanden, etwas Schöpferisches schrieben, etwas Herrliches sangen, andere inspirierten oder durch ihre Anstrengungen dabei geholfen haben, aus der Welt etwas Besseres zu machen – größtenteils, weil jemand an sie geglaubt hat. Viele dieser großartigen Menschen hatten anfangs wenig oder gar kein Potenzial zu haben. Es gibt viele große Lehrer, Wissenschaftler und Erfinder, denen als Kinder ein unterdurchschnittlicher Intellekt nachgesagt wurde. Einigen großen Sportlern wurde gesagt, zu krank, behindert oder schwach zu sein, um sich überhaupt für einen Wettkampf zu qualifizieren. Es gab große Schriftsteller und Redner, die sich am Anfang kaum artikulieren konnten. Weltberühmte Tänzer, Sänger und Schauspieler haben erlebt, dass sie bei Vorsprechen abgelehnt wurden, weil sie „nicht genug Talent“ besaßen. Es gibt viele, die versagt und viele Fehler gemacht haben, die Potenzial zeigten, aber immer wieder enttäuscht wurden – bis sie letztendlich, durch die Kraft der Beharrlichkeit, die teilweise dadurch freigesetzt wurde, weil andere an sie geglaubt haben, gesiegt haben. Mit freundlicher Genehmigung von Activated Magazin. Verwendet mit Erlaubnis.
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April 2023
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