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Jewel Roque
Wir hatten den Abend mit Freunden verbracht und waren auf dem Weg nach Hause, als ich unseren jüngsten Sohn fragte, wie es ihm gefallen hatte. „Eigentlich gut“, antwortete er mir, „aber die Kinder auf dem Spielplatz haben sich über mich lustig gemacht.“ „Was haben sie denn gesagt?“ fragte ich. Mein Sohn reagiert bisweilen sehr sensibel, wenn jemand seine Meinung sagt, deshalb erwartete ich auch hier nichts wirklich Schlimmes. „Erik hat ein Foto von mir gesehen, auf dem ich bei den Hausaufgaben eingeschlafen bin und Leslie behauptet, dass sie es auch gesehen hat. Alle Kinder haben über mich gelacht.“ Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich hatte ein Foto auf Facebook geteilt, auf dem mein Sohn an seinem Schreibtisch schläft, seine Hausaufgaben liegen neben ihm. Ich fand es süß. Mein Sohn gibt immer sein Bestes, aber wenn er müde ist, ist er einfach müde und schläft. Diese Angewohnheit liegt in der Familie. Meine Geschwister und ich wissen genau, dass wir ab einem bestimmten Müdigkeitsgrad nicht mehr weitermachen können, Schlaf ist dann die einzige Option. Mein Sohn hat das schon früh von mir gelernt. Wenn er müde ist, dann schläft er – ganz egal, ob wir gerade ein Geburtstagslied auf einer Feier singen wollen oder er seine Hausaufgaben macht. Mein Ehemann und ich verstehen das und wissen, wie wir damit umgehen müssen. Die Lehrer unseres Sohnes sind auch damit vertraut und wissen, dass er manchmal an seinem Schreibtisch einschläft. Aus diesem Grund bringe ich ihn auch immer rechtzeitig ins Bett, wenn er früh aufstehen muss oder einen langen Tag vor sich hat. Eltern und Lehrer verstehen diese Dinge meistens. Andere Kinder eher nicht. Als ich das Foto teilte, dachte ich nicht daran, dass andere Eltern das „süße“ Foto ihren Kindern zeigen würden, die das Bild nicht „süß“ sondern „albern“ oder „lustig“ oder „peinlich“ finden würden. Perfekte Munition, um andere zu ärgern. Ich habe etwas Unbedachtes getan und es hat meinen Sohn verletzt. Es hat ihn vor seinen Freunden bloßgestellt. Wahrscheinlich haben seine Freunde es nach ein paar Minuten schon wieder vergessen und sich mit anderen Dingen beschäftigt. Doch in diesem Moment musste ich meinem Sohn gestehen, dass es meine Schuld war und nicht die seiner Freunde. Ich zeigte meinem Sohn den Facebook-Eintrag und sagte: „Ich habe dieses Foto von dir vor ein paar Tagen geteilt. Ich dachte nicht, dass sich jemand deshalb über dich lustig machen würde.“ Dann versprach ich: „Ich werde dich ab sofort immer fragen, bevor ich etwas auf Facebook teile.“ Ich habe diese Vereinbarung schon mit anderen Mitgliedern meiner Familie, hatte mir jedoch keine Gedanken über die Gefühle meines jüngsten Sohnes gemacht. Es war ein Fehler. Seltsam, dass ausgerechnet mir so ein Fehler unterlief. Von anderen geärgert zu werden, war das Schlimmste, was mir in meiner Kindheit passieren konnte. Schon vor meinem fünften Lebensjahr habe ich einige dieser Situationen erlebt, in denen mich andere zum Weinen gebracht haben. Schmerzhafte Momente bleiben lange in Erinnerung, auch wenn die eigentlichen Worte schon verblasst sind. Wie oft haben meine eigenen Worte oder belanglosen Kommentare dieselben Auswirkungen wie die Neckereien der Kinder auf dem Spielplatz? Wenn ich mich auf die Arbeit konzentriere und zu oft unterbrochen werde, dann werde ich auch schon mal laut und schicke die Kinder weg, „Lasst mich in Ruhe, damit ich arbeiten kann“. Wenn sie streiten und ich die Auseinandersetzung nicht länger ertrage, dann ist es mir egal, wer was gesagt hat und wer Schuld hat – dann will ich einfach meinen Frieden haben. Ich habe mir vorgenommen, jeden Moment meines Lebens durch die Augen meiner Kinder zu sehen. Das ist kein Versprechen, welches ich geben oder das ich halten kann, aber ich kann es wenigstens versuchen. Es ist keine Entscheidung für die Ewigkeit, sondern eine, die ich jeden Tag wieder treffen muss. Langsamer zu werden. Nachzudenken. Zu beten. Zu lieben. Mit freundlicher Genehmigung von Activated Magazin.
Joyce Suttin
Bo war unser Golden Labrador, der es liebte in unserem Pool zu schwimmen. Er lebte für seine Übungsstunden und der Pool war sein Bereich. An einem Tag übte sich unser Sohn in neuen Schwimmstilen und spielte dabei den „treibenden toten Mann“. Bo entschied, sein Junge sei in unmittelbarer Gefahr und sprang in den Pool, um ihn zu retten. Instinktiv hob er den Kopf meines Sohnes an und hielt ihn zwischen seinen Pfoten im Bemühen, ihm das Leben zu retten. Mein armer Sohn würgte und spuckte bei dem Versuch, Bo wegzuschubsen und endete mit Wasser in der Lunge und einer Brust voller Kratzer. Ich lobte Bo, der sich schüttelte und mit Wasser um sich spritzte und meine Meinung zu dem Ereignis erfahren wollte. Ich wusste, er hatte mehr Schaden als Nutzen angerichtet, aber auch ich tat oft dasselbe in meinem Umgang mit anderen. Am nächsten Tag sprach ich mit jemandem über ihre Beziehung zu ihren Teenagern und bot meinen Rat an. Nach über vierzig Jahren Elterndasein, Großelternerfahrung und Unterrichten von Teenagern war meine Weisheit recht simpel: „Nimm Nichts persönlich.“ Es ist schwer, nicht mit Verdruss, Ärger oder Überempfindlichkeit zu reagieren, wenn du Ablehnung spürst. Es ist schwer, unfreundliche Worte oder Taten nicht persönlich zu nehmen, nicht dauernd daran zu denken, während es anderes zu tun gibt, aber du unterbrichst dich, hörst zu und horchst auf die Bedürfnisse deiner Kinder. Es ist schwer, sozusagen am Rand des Pools zu stehen und zuzusehen, zu beten, zu wissen, alles Nötige ist gesagt und alles Mögliche getan. Nun ist es an der Zeit, einen Schritt zurückzutreten und sie es selber versuchen zu lassen. Lasse sie ins Wasser platschen. Lasse sie Neues ausprobieren. Lasse sie ihre Freunde nachahmen. Aber springe nicht in den Pool wie Bo, um zu versuchen, sie zu früh zu retten. Beobachte nur und warte auf ihren Hilferuf. Und bete. Denn am Ende sind bedingungslose Liebe und Gebet das, was wirklich den Unterschied ausmacht. Wenn sie endlich nach dir rufen, ermahne sie nicht wegen all der Gelegenheiten, die sie versäumten. Wenn sie an deine Türe klopfen, sage ihnen nicht, du seist beschäftigt. Sei der Anker. Sei der Fels. Sei der sichere Platz in einer unsicheren Welt und lasse sie wissen, alles wird gut. Und dann gib dem Augenblick großen Wert, indem du sie fest in deine Arme schließt und ihnen das Zutrauen vermittelst, wieder in den Pool zu springen.
Foto und Artikel mit freundlicher Genehmigung von Activated Magazine.
Anna Perlini
Mein Sohn Jonathan wurde in einem kleinen indischen Dorf geboren, als mein Mann und ich dort ehrenamtlich tätig waren. Wie auch die vielen indischen Kinder wuchs er damit auf, Reis, Linsen, Fladenbrot und die unwahrscheinlich farbenfrohen, unterschiedlichsten tropischen an jeder Straßenecke angebotenen Früchte zu essen. Zwar noch nicht ganz fünf als wir nach Europa zurückkehrten, brauchte er eine Weile, sich an die neue Umgebung zu gewöhnen und besonders an die neue Ernährung. Anfangs betrachtete er jede Nudel misstrauisch und zerschnitt sie einzeln auf seinem Teller. Freilich war er schon immer ein langsamer Esser, doch kostete es ihn eine geraume Zeit, die italienische Küche zu würdigen. Irgendwann vergaß er seine Erinnerungen an Indien und das indische Essen. Zu jener Zeit war die Globalisierung noch nicht so weit fortgeschritten und das einzige, was man in italienischen Supermärkten bekam, waren saisonbedingte Erzeugnisse. Allerdings, als ich eines Tages an einem neu eröffneten Delikatessladen vorüberging, entdeckte ich eine Mango. Die war zwar ziemlich teuer, doch da Jonathans elfter Geburtstag vor der Tür stand, hielt ich es für einen besonderen Leckerbissen, wenn er eine seiner Lieblingsfrüchte wieder einmal kosten könnte. Ich kaufte und verpackte die Mango und lud meinen „jungen Mann“ zu einem Spaziergang ein. Wir hielten an einer Parkbank an, und ich präsentierte ihm mein Geschenk mit den Worten, es würde Erinnerungen der Vergangenheit zurückrufen. Jonathan packte das Packchen langsam aus und hielt die farbenprächtige Mango für die längste Zeit in seinen Händen. Keine Reaktion. „Mutti, ich kann mich überhaupt nicht erinnern. Es tut mir leid!“ Enttäuschung! „Du solltest sie wenigstens probieren. Ich verspreche dir, du hast sie sehr gemocht, als du noch klein warst.“ Mit demselben misstrauischen Blick, mit dem er sein erstes italienisches Essen vor Jahren bedachte, biss er ein Stücken ab. Dann noch mal, dann noch mehr. Dann … tauchte der Kern auf und Jonathans Augen leuchteten auf. „Mutti, jetzt kann ich mich erinnern! Jawohl! Ich erinnere mich daran, wie mir das Lutschen am Kern Spaß gemacht hat!“ Und mit dieser Erinnerung tauchten in meinem kleinen Denker viele weitere auf. Wir redeten unentwegt und schwelgten in den verschiedenen Erinnerungen der Vergangenheit. Aus diesem Erlebnis mit meinem Sohn schloss ich, wie wichtig es ist, nicht gleich aufzugeben und etwas mehr Ausdauer aufzubringen, wenn etwas nicht schlüssig scheint oder keinen Sinn macht. Für mich als Mutter war es eine weitere Bestätigung dafür, dass das, was wir in den ersten Jahren unserer Kinder säen, niemals in Vergessenheit gerät. Es mag vielleicht manchmal so aussehen, aber warte, bis sie auf den Kern stoßen!
Courtesy of Activated magazine; used by permission. Photo by Free Images via Freepik.com
Ich sitze hier und starre auf den Rand meines Computer-Bildschirmes, wo das netteste kleine Lesezeichen steckt, das ich je besaß. Es zeigt das Bild einer Mutter, ihr kleines Kind umarmend und einen Spruch von Charles Dickens am unteren Rand: „Es ist nichts Geringes, wenn die, die frisch von Gott kommen, uns lieben.“ Als ich dieses Zitat las, ging es mir durch und durch. Ich nahm mir vor, dieses Lesezeichen für mein nächstes Leseobjekt zu nutzen. Unglücklicherweise versäumte ich, es sofort sicher beiseitezulegen und so lag es, auf halber Höhe auf meinem Tisch – auf genau der richtigen Ebene für eine sehr süße kleine Person, meine dreijährige Tochter nämlich, es zu entdecken und flugs einzusammeln. Bei diesem Lesezeichen sind nahe der oberen Kante drei Seiten eines kleinen Quadrates eingeritzt, sodass man es über den oberen Rand einer Buchseite schieben kann und es an seinem Platz festklemmt. Als ich bemerkte, dass Kimberly dies entdeckt hatte, war bereits der obere Teil abgerissen, da sie gleich daran gezogen hatte. Ich weiß, sie tat es sicherlich unabsichtlich. Sie hatte es nicht zerreißen, sondern nur erforschen wollen. Aber weil ich solch einen besonderen Bezug zu diesem Lesezeichen hatte, war ich ein bisschen gestresst. Ich schnappte ihr die Teile weg und legte sie beiseite. Später, als Kimberly schon im Bett war, nahm ich die beiden Teile und las den Spruch erneut. Plötzlich erschien mir die ganze Sache in einem anderen Licht. Musste diese Lesezeichen perfekt sein, um etwas Besonderes sein zu können? Ich könnte es mit Klebestreifen wieder zusammenfügen und es wäre fast wie neu – vielleicht sogar besser als neu, denn es würde über etwas verfügen, was vorher nicht so war: den Nachweis, von den kleinen Händen berührt worden zu sein, die ich so sehr liebe. Nun bedeutet mir dieses Lesezeichen doppelt so viel, inklusive Knitter, Risse und Klebeband. Bemühen wir uns, die Dinge zu sehen, wie sie sein sollten; und da wir in einer fehlerhaften Welt leben, lasst uns der Pracht in der Unvollkommenheit gewiss sein. Jeder Baustein der Tagesereignisse bildet aneinanderreihend ein Endergebnis, das reich und vollständig ist – nicht in der glasklaren Schönheit der Perfektion, sondern in der reichen Fülle der Liebe. – Unbekannter Autor Mit freundlicher Genehmigung von Activated Magazin.
– Eine Weihnachtsversion von 1. Korinther 13
Ich kann mein Haus mit Weihnachtskränzen, Lichterketten und glänzenden Weihnachtskugeln dekorieren, doch, wenn ich keine Liebe zeige, bin ich auch nicht mehr als ein Raumausstatter. Ich kann in der Küche schuften und dutzende Weihnachtsplätzchen backen, Gourmetmenüs zusammenstellen und eine wunderschöne Festtafel vorbereiten, doch, wenn ich keine Liebe zeige, dann bin ich auch nichts anderes als irgendein Koch. Ich kann in der Suppenküche arbeiten, Weihnachtslieder im Altenheim singen und mein ganzes Hab und Gut spenden, doch, wenn ich keine Liebe zeige, wird es mir nicht viel nützen. Ich kann den Baum mit den tollsten Engeln und gehäkelten Schneeflocken dekorieren, eine Vielzahl an Weihnachtsfesten besuchen und im Chor mitsingen, doch, wenn ich mich nicht auf Christus konzentriere, dann habe ich das Wesentliche nicht verstanden. Liebe veranlasst mich, beim Kochen innezuhalten und mein Kind zu umarmen. Liebe bringt mich dazu, das Dekorieren zu unterbrechen, um meinen Ehemann zu küssen. Liebe ist freundlich, auch wenn ich müde und gestresst bin. Liebe ist nicht neidisch auf das Heim eines anderen, der passenderes Weihnachtsgeschirr und die schönere Tischdecke hat. Liebe schreit die Kinder nicht an, aus dem Weg zu gehen, sondern ist dankbar, dass sie da sind, um einen abzulenken. Liebe gibt nicht nur denen, die etwas zurückgeben können, sondern freudig auch denen, die nichts haben. Liebe erduldet alles, glaubt alles, hofft alles, erträgt alles. Liebe versagt nie. DVDs werden zerkratzt, Spielzeug vergessen, Schals und Hüte gehen verloren, ein neuer Laptop veraltet, doch die Gabe der Liebe hält ewig. Mit freundlicher Genehmigung von Activated. Foto:
Curtis Peter van Gorder
Vor nicht allzu langer Zeit hatten die verschiedenen Mitglieder unserer Familie unterschiedliche Zeitpläne und folglich konnten wir selten miteinander essen. Ich hatte das Gefühl, unsere Familie triebe auseinander, besonders seit dem Besuch bei einem italienischen Freund, der mir erzählte, welch eine Freude das „Brotbrechen“ sein kann. Eine Mahlzeit in Italien ist ein Ereignis, beileibe nicht ein kurzer Happen im Vorbeihasten. Nein, es ist eine Zeit einander Geschichten zu erzählen, zum Plaudern, zum Debattieren, um Hoffnungen und Wünsche vorzutragen. Und dann, wenn du denkst, das Mahl sei beendet, wird dir ein weiteres köstliches Gericht vorgesetzt. Ehe du dich versiehst, sind zwei Stunden vergangen, wenn nicht noch mehr. Kein Bedarf nach anderer Abendunterhaltung, das Essen ist ein Ereignis für sich. Wir mögen nicht oft die Gelegenheit haben, uns mit einem Fest im italienischen Stil zu verwöhnen, besonders in unserer geschäftigen Zeit, aber sicherlich werden wir einen Weg für ein gemeinsames Essen finden. Es gibt eine Menge Forschungsergebnisse, welche die Vorteile des gemeinsamen Familienmahles belegen. 1 Familiengespräche während des Mahles stärken den Zusammenhalt, schaffen Wärme, Geborgenheit und ein Gefühl der Zugehörigkeit. Ein hausgemachtes Essen ist wahrscheinlich nahrhafter und preiswerter als Schnellgerichte. Die jüngeren Mitglieder des Haushaltes lernen Manieren – bitten, das Essen herum zu reichen, nicht die Ellbogen auf den Tisch zu legen, langsam zu essen, und das alles trägt zum angenehmen Erleben bei. Sprechkenntnisse werden mit dem Erzählen und Lauschen der Geschichten bei Tisch geschult. Das gemeinsame Essen erhöht auch die Wertschätzung für die häusliche Essenszubereitung – eine weitere großartige Möglichkeit, Kindern einen guten Start ins Leben zu bieten. Egal wie sich dein Haushalt zusammensetzt, es ist gut für dein seelisches Wohlbefinden und die Verdauung, dir Zeit zu nehmen für eine Pause und das Essen zu genießen. Mahlzeiten sind auch eine gute Zeit, für unsere besonderen Bedürfnisse zu beten und Gott zu zeigen, wie viel es uns wert ist, was Er für uns getan hat. Mein Italienbesuch hat mich dazu angeregt, meine Familie so oft wie möglich zu einer gemeinsamen Mahlzeit zusammenzurufen. Was wir erhalten, ist viel mehr als nur das Essen. Wir knüpfen Bande der Liebe, der Freude und des Zusammenhaltes, die lange währen werden.
Mit freundlicher Genehmigung von Activated magazin. Foto: More Good Foundation via Flickr.
Nacherzählt von Tomoko Matsuoka In einer Grundschule wurden die Schüler der ersten Klasse gebeten, die Geschichte der emsigen Ameise und der faulen Grille so zu Ende zu erzählen, wie sie es für am Besten hielten. Die meisten von uns kennen die Geschichte – eine von Äsops Fabeln – in der die Grille den Sommer damit verschwendete, auf ihrer Geige zu spielen, während die Ameise emsig Nahrung für den Winter sammelte. Als der Winter endlich hereinbrach, waren die Ameise und ihre Freunde sicher geschützt in ihrem Versteck mit allem, was sie brauchten, doch der Grille blieb nichts anderes übrig, als auf Nahrungssuche zu gehen, und da sie nichts fand, stand sie dem Hungertode nahe. Die Sechsjährigen wurden aufgefordert, ein Bild zu malen und das Ende der Geschichte so neu zu formulieren, wie sie es mochten, aber es musste beinhalten, wie die Grille die Ameise um Hilfe bat. Die Hälfte der Erstklässler vertrat die allgemeine Ansicht, die Grille hätte die Hilfe der Ameise nicht verdient. Die zweite Hälfte veränderte das Ende dahingehend, dass die Ameise der Grille empfahl, ihre Lektion zu lernen, und dann gab sie der Grille die Hälfte von dem, was sie zurückgelegt hatte. Ein kleiner Junge trug seine Version der Fabel so vor: Nachdem die Grille zur Ameise gekommen war und um Essen gebettelt hatte, gab ihr die Ameise ohne zu zögern alle Vorräte, die sie zurückgelegt hatte. Nicht die Hälfte oder den größten Teil, sondern alles. Der Junge war jedoch noch nicht zu Ende und fuhr freudestrahlend fort: „Die Ameise hatte nichts zu essen übrig und starb. Doch der Tod der Ameise machte die Grille so traurig, dass sie überall herumging und erzählte, was die Ameise getan hatte, um ihr Leben zu retten. Und die Grille wurde zu einer guten Grille.“ Als mir diese Geschichte erzählt wurde, schossen mir zwei Gedanken durch den Kopf. Zum Ersten erinnerte es mich an das, was Jesus unter Geben verstand. Er blieb nicht auf dem halben Weg zum Kreuz stehen; Er sagte nicht, wir würden es nicht verdienen, sondern Er gab sich für uns völlig hin, damit wir lernen würden „gut zu sein“. Nur dadurch, dass er sich ganz geopfert hat, wurde es für uns möglich, das ewige Leben zu erlangen. Es war genauso in der Nacherzählung des Sechsjährigen, wie die Ameise für die Grille starb, und auch für uns sollte es damit nicht aufhören. In Dankbarkeit sollten wir Seinem Beispiel folgen und alles daransetzen, von all dem Wunderbaren zu erzählen, das Er für uns getan hat. Zweitens habe ich gelernt, was es bedeutet, sich völlig hinzugeben. Echtes Geben muss irgendwo schmerzen, doch wenn du wirklich gibst, wird dein Geben um viele Male vermehrt werden. „Wenn es dort nicht stirbt, wird es allein bleiben – ein einzelnes Samenkorn.“ Doch das ist nicht sein Ende. Hier ist das bitter-süße Versprechen, dass es sich lohnt: „Sein Tod aber wird viele neue Samenkörner hervorbringen – eine reiche Ernte neuen Lebens.“ Ostergeschichten und Malvorlagen für Kinder - klicken Sie hier. Courtesy of Activated magazine. Used with permission. Photo from Wikimedia Commons.
Werbung zeigt meist mehr als nur das beworbene Produkt. Die Anzeige für ein aufblasbares Schwimmbecken zeigt zum Beispiel eine glückliche Familie, die voller Freude im Wasser herum planscht. Doch wenn du das Schwimmbecken kaufst, bekommst du dann auch die glückliche Familie? Als ich mir überlegte, ein solches Schwimmbecken für meine Söhne anzuschaffen, musste ich ihnen auch die zusätzlichen Aufgaben erklären, die auf sie zukämen und nicht auf dem Bild der Werbeanzeige zu sehen waren. Nach einem tollen Tag im Wasser ist das Wasser im Schwimmbecken kalt und schmutzig, und das Säubern bedeutet viel Arbeit. Wenn man die Luft nicht nach jeder Benutzung rauslässt, wird das Gras darunter braun, verfault und fängt an, übel zu riechen. Ich erklärte ihnen, das Schwimmbecken würde ihnen nur dann Vergnügen bereiten, wenn sie willens wären, das Becken sauber zu halten, das richtige Wetter abzuwarten und Geduld aufzubringen, während es aufgeblasen und mit Wasser gefüllt wird. Beim Legospiel ist es das Gleiche. Wenn meine Jungs die Werbung für die kleinen, bunt gefärbten Bauklötze sehen, möchten sie am liebsten sofort anfangen, das Raumschiff oder das Flugzeug zu bauen. Aber egal, was die Bilder vermitteln und wie viel Spaß die Modelle zu machen scheinen, die Freude ist im Lego-Set nicht enthalten – die müssen die Legospieler selbst beisteuern. Wenn ihre Bauwerke dann auseinanderbrechen – was mit allen Legokreationen irgendwann einmal passiert – dann benötigen meine Jungs Elan und Freude, um sich deswegen nicht gleich aufzuregen und Beharrlichkeit, um noch einmal von vorne anzufangen. Diese Eigenschaften werden nicht im Lego-Baukasten mitgeliefert, aber ohne sie wird es statt glückliche nur enttäuschte Gesichter geben. Gegenstände, Ämter und materieller Besitz allein machen nicht glücklich. Es gibt kein Geschäft, das „Freude“ verkauft. Freude kommt aus dem Inneren und entsteht, wenn man mit anderen teilt und zu ihnen freundlich ist, und sie entsteht durch Jesus, der Quelle der Liebe. Er kann uns helfen, mehr an andere zu denken als an uns selbst. Genieße das Schwimmbecken, wenn du eines besitzt, aber lass dir nichts von glitzernder Werbung weismachen. Das Leben ist das, was du daraus machst. Mit Freude in deinem Herzen ist der Rest eine Bonuszugabe. Mit freundlicher Genehmigung von Activated. Verwendet mit Erlaubnis. Photo by Ted via Flickr.
Von Chalsey Dooley Letztes Weihnachten sprang der magische Funke nicht über. Auf das Schmücken des Weihnachtsbaumes freute ich mich überhaupt nicht, auch wollte ich dieses Schuldgefühl und den Stress nicht haben, was unweigerlich aufkommen würde, wenn ich zwanghaft und überstürzt versuchte, „Dinge bedeutungsvoll zu machen.“ Dieses Jahr geschah trotz allem genau das Gegenteil. Wirklich, wir begannen bereits im Juli mit den Vorbereitungen auf Weihnachten! Worin bestand der Unterschied? Damals kamen die Kinder und ich auf die Idee, Jesus bis zu Seinem Geburtstag 1001 Geschenk zu überreichen, und wir haben seither jeden Tag ein paar mehr in Seine Richtung geschickt. Die Rückseite unserer Küchentür ist vollgehängt mit Listen und Tabellen, und jetzt gibt es schon ein paar hundert Häkchen und Sticker, die die Geschenke markieren, die wir Ihm schon überreicht haben! Da gibt es eine Spalte für „Gute Taten“; eine Spalte für das Auswendiglernen von Bibelversen, eine Spalte dafür, aus einfachen Bibelgeschichten einen Audiomitschnitt herzustellen und ihn für andere Kinder ins Netz zu stellen; eine Spalte für Briefe an Freunde, um deren Gemüt aufzuheitern; eine Spalte dafür, wie oft wir innegehalten haben, um Zeit mit Jesus zu verbringen. Das sind nur ein paar der Geschenke, die wir Jesus zu Weihnachten schenken. Dieses Jahr begann unsere Weihnachtszeit schon Monate im Voraus, und es fühlt sich großartig an. Es gibt keine Hetze, keinen Druck, kein Schuldgefühl und keine fehlende Konzentration. Wir erreichen unsere Ziele und nutzen unsere Zeit dafür, Ihn und andere glücklich zu machen. Die Listen sind nahezu abgehakt, und wenn sie erledigt sind, werden wir jede in einen Geschenkkarton einpacken und unter den Weihnachtsbaum legen. Es sind Geschenke, die von Herzen kommen – jedes einzelne repräsentiert Zeit, Liebe und Mühe, und wir wissen, Er wird sich darüber freuen, sie in Empfang zu nehmen. Wir wissen bereits, wie das 1001. Geschenk aussehen wird – eine einfache Geburtstagskerze. Wir werden sie jeden Tag für einen Moment anzünden, wenn wir für andere auf der ganzen Welt beten, sie mögen Jesu Liebe kennenlernen. Diese Gebete sind ebenfalls Geschenke, die wir dem Einen schenken können, der uns Sein Alles geschenkt hat. Mit freundlicher Genehmigung von Activated. Verwendet mit Erlaubnis. Foto: Molly Sabourin/Flickr
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April 2021
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