Mein neues Jahr begann buchstäblich mit einem Knall! Am 31. Dezember fiel mir mein Handy aus der Hand, welches anscheinend suizidale Gedanken hatte.
Ich hob es gleich wieder auf und kam gar nicht auf die Idee, dass etwas passiert sein könnte. Zum einen war es auf einen Teppichboden gefallen, zum anderen war es nicht das erste Mal, dass es mir runtergefallen war. Tja, dieses Mal hatte ich Pech. Als ich das Handy umdrehte und die feingliedrigen Risse sah, die sich wie ein Spinnennetz über das Display zogen, rutsche mir mein Herz in die Hose. Es funktionierte zwar noch, war aber nicht mehr wirklich brauchbar. Die Garantie war natürlich auch schon lange abgelaufen. Wie auch immer, ich schreibe das nicht, um zu jammern oder mich bemitleiden zu lassen. (Naja, vielleicht ein bisschen.) Dieses Missgeschick hat mich tatsächlich pünktlich zum Jahreswechsel etwas: Verlasse dich zunächst nicht zu sehr auf die Pläne und Erfahrungen von gestern, denn heute können die Dinge schon ganz anders aussehen und tun es wahrscheinlich auch. Wir müssen Tag für Tag flexibel bleiben und offen für alles, was Gott uns über den Weg schickt, ansonsten trifft uns das Leben schnell unerwartet und unvorbereitet.
Außerdem lernte ich, dass das Leben immer eine Überraschung für uns bereithält. Das Leben ist per Definition beweglich und agil. Vielleicht erlaubt unser Vater gewisse Dinge, weil Er in Seiner Weisheit weiß, dass sie uns besser machen werden. Wir dürfen uns nicht entmutigen lassen, wenn uns große Brocken vor die Füße geschmissen werden. Vielleicht erzielen wir einen glorreichen Sieg und erleben, wie erstaunlich unser Gott ist. Vielleicht werden wir hart getroffen, liegen am Boden, haben das Gefühl, versagt zu haben und erkennen trotzdem noch, wie erstaunlich unser Gott ist! Unsere Zukunft ist sicher und Seine Hilfe ist beständig.
Selbst wenn ich jetzt durch ein „trübes Glas“ schaue, weiß ich mit Sicherheit, dass „am Ende alles gut wird.“ (Vgl. 1. Korinther 13,12.)
Guo Youmings Mutter bemerkte früh in seiner Kindheit die Probleme, die er beim Laufen hatte und wie er ungewöhnlich oft hinfiel. Sein Zustand verschlechterte sich weiter, bis im Alter von sieben Jahren eine Muskeldystrophie diagnostiziert wurde. Die Diagnose war ein Schlag für Youming’s Eltern, die mit Schuldgefühlen und Traurigkeit kämpften, als sie erfuhren, dass es dafür keine Heilung gab. Youming erzählte, wie verzweifelt er gewesen war, aber er erkannte, wie er ihnen dadurch das Leben nur noch schwerer machen würde. Stattdessen weigerte er sich, sich von seinem Zustand einschränken zu lassen, und beschloss, wie er sagt, „mein Bestes zu tun und tapfer zu lächeln“. Mit neun Jahren verlor er die Fähigkeit zu gehen und war auf einen Rollstuhl angewiesen. Mit dem Verkümmern seiner Muskeln verloren seine Gliedmaßen alle Funktionen. Heute hilft ihm seine Mutter unermüdlich beim Essen, im Badezimmer, beim Duschen und allen anderen wesentlichen Tätigkeiten.
Obwohl von seiner Mutter abhängig, um zum Unterricht zu kommen, war es Youming wichtig, keine Fehlzeiten zu haben. Seine positive und lebensfrohe Einstellung machte ihn zu einem Liebling seiner Klassenkameraden und Lehrer. Sie bewunderten ihn für seinen Kampfgeist, obwohl er ständig mit seinem sich verschlechternden Gesundheitszustand kämpfen musste. Im Alter von 26 Jahren kann Youming nur noch Flüssigkeiten zu sich nehmen und benötigt ein Beatmungsgerät. Mit der rapiden Abnahme seiner körperlichen Kräfte schaffte er es nicht einmal zu seiner Abschlussfeier. Dennoch bestand er seine mündliche Prüfung mit Bestnoten und erwarb einen Master-Abschluss in chinesischer Literatur. Sie ist Youming’s Leidenschaft, und seine Masterarbeit besteht aus einer Sammlung seiner eigenen Gedichte und anderer Werke. Sie ist 100.000 Wörter lang, eine monumentale Leistung für Youming, der jeden Tag nur zehn Wörter pro Minute für zehn Minuten eingeben kann, wobei er auf dem Rücken liegt und mit der Maus auf eine spezielle Tastatur klopft. Youming hofft, bald die Prüfung für die Beamtenlaufbahn ablegen zu können. „Wir können uns unser Schicksal nicht aussuchen“, sagt Youming, „aber wir können bestimmen, wie wir uns unserem Schicksal stellen. Wenn das Leben bedeutungslos erscheint, müssen wir ihm einen Sinn geben. Egal ob wir einen Tag in Trauer oder in Freude verbringen, wir müssen den Tag überstehen. Warum nicht mit Freude leben? Solange ich selbst nicht aufgebe, werden Gott und andere mich auch nicht aufgeben!“ Geschichte mit freundlicher Genehmigung des Activated Magazine. Foto von https://www.nownews.com/news/20170714/2588753/
Der Anblick eines dreckigen Lkw, beladen mit verschiedensten rostigen, metallischen Gegenständen und einem schwarzen Auspuffrohr, welches ölige Dämpfe ausstößt, ist in Afrika recht verbreitet. Im Stau hinter einem stecken zu bleiben, ist für niemanden ein Vergnügen. Ich habe zufällig das Gespräch zweier Männer überhört, die genau diese Situation diskutierten. Der erste Fahrer unternahm alles Menschenmögliche, um aus der misslichen Lage zu entkommen und riskierte sogar gewagte Spurwechsel auf überfüllten Straßen. Der zweite Fahrer verfolgte eine ganz andere Strategie. Wenn er sich hinter einem dieser Lkw wiederfand, rollte er seine Fenster hoch und reihte sich hinter dem Koloss ein. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass an Kreuzungen immer das größte Chaos herrschte und das Hupkonzert und die Drängelei dort ihren Höhepunkt erreichten. Die riesigen Lastwagen lassen jedoch ihr lautes, durchdringendes Horn ertönen und bahnen sich einen Weg durch das Verkehrschaos, denn ihre Größe und Geschwindigkeit geben ihnen das Recht des Stärkeren. Der zweite Fahrer hielt sich einfach dicht hinter dem Lastwagen und folgte ihm durch das Chaos. Während jeder von uns weiß, wie ärgerlich, unangenehm und frustrierend es ist, mit einem Problem zu kämpfen, kann es genau diese Schwierigkeit sein, die am Ende einen neuen Weg bahnt und dir hilft, schneller vorwärtszukommen. Text courtesy of Activated magazine. Image from Wikimedia Commons. |
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