0 Comments
Passagen aus der Bibel über die Toleranz für Kinder.
Bibelgeschichte für ältere Kinder, mit Text in Englisch und Deutsch.
Jesus hat oft in Gleichnissen gelehrt. Eines der kürzesten und doch tiefgründigsten war das Gleichnis des Pharisäers und des Steuereintreibers. Die Bibel erzählt uns, dass Jesus sich „einigen Leuten zuwandte, die voller Selbstvertrauen meinten, in Gottes Augen untadelig dazustehen, und deshalb für alle anderen nur Verachtung übrig hatten. Er erzählte ihnen folgende Geschichte“ (Lukas 18:9). Die Pharisäer waren die einflussreichste religiöse jüdische Sekte in der Zeit zu der Jesus lebte. Das Wort „Pharisäer“ bedeutet soviel wie der „Abgesonderte“ was die grundlegende Natur ihres Glaubens widerspiegelt. Sie waren strikte Gesetzestreue, die geschworen hatten, jedes einzelne der unzähligen restriktiven Regeln, Traditionen und zeremonialen Gesetze des orthodoxen Judentums zu befolgen. Sie betrachteten sich selbst als die einzigen wahren Gefolgsleute von Gottes Gesetz und hielten sich für sehr viel besser und heiliger als alle anderen. Die Zolleintreiber arbeiteten für die Besatzungsmacht und Herrscher über Palästina, das Römische Reich. Die Römer schrieben den Zöllnern vor, wie viel sie vom Volk eintreiben sollten und diese wiederum konnten extra Beträge für ihr eigenes Einkommen aufschlagen. Die Zöllner waren gewöhnlich Wucherer und wurden als Verräter betrachtet und von ihren Mitjuden absolut verachtet. Als Jesus also dieses Gleichnis erzählte, in dem er einen Pharisäer und einen Zolleintreiber miteinander verglich, hatte er sich die gegensätzlichsten Figuren in der jüdischen Gemeinschaft ausgesucht. Der eine war der als bester, religiösester und gottesfürchtigster Mann angesehen, wohingegen der andere als der schlimmste Halunke angesehen wurde, den man sich nur vorstellen konnte. ![]() Das Gleichnis: Zwei Männer gingen hinauf in den Tempel, um zu beten, ein Pharisäer und Steuerbeamter (Zöllner). Der Pharisäer stellte sich vorne hin und betete leise bei sich: Gott, ich danke dir, dass ich nicht so bin wie die anderen Menschen, alle diese Räuber, Betrüger und Ehebrecher, oder auch wie dieser Steuerbeamte hier! Ich faste zwei Tage in der Woche und gebe dir den vorgeschriebenen Zehnten von dem, was ich besitze.“ ![]()
Der Steuerbeamte aber stand ganz hinten und getraute sich nicht einmal, zum Himmel aufzublicken. Er schlug sich zerknirscht an die Brust und sagte: „Gott, hab Erbarmen mit mir, ich bin ein sündiger Mensch!“
Jesus: „Ich sage euch, der Steuerbeamte ging aus dem Tempel in sein Haus hinunter als einer, der von Gott gerechtfertigt wurde - ganz im Unterschied zu dem Pharisäer. Denn alle, die sich selbst groß machen, werden von Gott gedemütigt, und alle, die sich selbst gering achten, werden von ihm zu Ehren gebracht“ Lukas 18:10-14).
Elsa Sichrovsky Im Allgemeinen empfinde ich mich als vergebungsbereite und „nette“ Person; allerdings machte ich in meinem zweiten Studienjahr eine Erfahrung, die meine Fähigkeit zu vergeben auf die Probe stellte. Mein Kollege Matt und ich sollten zusammen einen Vortrag zum Thema „Moderne englische Literatur“ halten und Matt ging mir dabei von Anfang an auf die Nerven. Meine pedantischen und anspruchsvollen Arbeitsgewohnheiten standen in Konflikt mit Matts spontaner Herangehensweise an das Projekt. Zu geplanten Diskussionen kam er oft zu spät, und Details, die ich für wichtig hielt, ließ er gerne aus. Kurz und gut, er war oft zu spät dran, seine Teile unseres Projektes zu vollenden, trotz meiner zunehmend hektischer werdenden Erinnerungsmails. Nur drei Tage vor der Präsentation bemerkte ich, Matt hatte den Schlussteil noch nicht fertig, für den er verantwortlich war und ich konnte ihn nicht erreichen. Matt schickte mir schließlich nur wenige Stunden vor der Frist eine hastig formulierte Schlussfolgerung, entschuldigte sich und erklärte, er habe sich mit anderen Dingen beschäftigen müssen. Wie ich erwartet hatte, konnte unsere Arbeit den Professor nicht überzeugen und während er die vielen Fehler des Teams aufzählte, entbrannte meine Wut gegen Matt. Ihn aber schien es nicht aufzuregen und ich hörte von einem Freund, Matt finde, seine Sache gut gemacht zu haben. Da es keine Befriedigung verschafft, jemanden schroff abzuweisen, der sich keiner Schuld bewusst ist, blieb ich äußerlich höflich und bewunderte mich selbst, jemandem gegenüber großmütig zu sein, der es so wenig verdiente. Zwei Monate später, in einem anderen Kurs, sollte ich mit Celine an einer Präsentation über „Japanische Grammatik“ arbeiten. Ich glaubte, mein Bestes gegeben zu haben, aber während der F&A-Phase für unser Team wurde klar, ich hatte einige der Begriffe, die wir präsentierten, komplett missverstanden, und so bekam unser Team wieder eine schlechte Punktzahl. Ich erwartete Celines Verärgerung, stattdessen aber tröstete sie mich und half mir, die nötigen Veränderungen für die endgültige Version vorzunehmen. Celines Vergebungsbereitschaft brachte meine Seele in Aufruhr, stand sie doch in Kontrast zu meinem Groll gegen Matt. ![]()
Im Rückblick auf die letzten Wochen erkannte ich, wie ich Matt nicht wirklich vergeben und mich auch nicht zurückgehalten hatte, gegenüber meinen Freunden einige abfällige Bemerkungen über Matt zu machen. Matt war spät dran gewesen oder vielleicht auch uninteressiert, aber mir wurde schmerzlich klar, selbst ebenfalls ein unachtsamer Student zu sein, der ein Team zum Scheitern brachte. Ich hielt mich selber für tolerant und barmherzig, aber meine Reaktion auf Matt offenbarte etwas anderes. Obwohl ich Erbarmen nicht verdient hatte, gab Celine es mir freiwillig und ohne herablassend zu sein. Ich betete, ich möge durch diese Erfahrung etwas von der liebenden, demütigen Großzügigkeit des Geistes erlangen, die dem Wissen entspringt, wir sind alle fehlbar und brauchen alle die Vergebung unserer Mitmenschen.
Kunst © TFI. Text mit freundlicher Genehmigung von Activated Magazin. ![]()
Vierzig Fastenzeit und Ostern Andachten mit je einem Bibelverse und aussagekräftigen Bild. 'Lebendige Hoffnung: 40 Gedanken über Fastenzeit und Ostern für Kinder' geht um Themen wie Gottes Liebe, Glauben, Freundlichkeit, Vergebung und Erlösung. Ideal für Kinder im Alter von 4 - 7 Jahren. Klicken Sie hier, um das kostenlose E-Book herunterzuladen.
Klicken Sie hier für mehr kostenlose Bücher, Präsentationen, Geschichten, Videos und Malvorlagen für die Fastenzeit. |
Categories
All
Archives
June 2022
|